Wandern ist gerade im Sommer eine der beliebtesten Outdoor-Aktivitäten überhaupt. So warten in den Alpen oder an der Ostseeküste ein zehntausende Kilometer langes Wanderwegenetz, das nicht nur für Menschen ein absolutes Highlight ist. Denn statt alleine durch diese traumhaften Landschaften zu laufen, ist eine Wanderung mit Hund noch besonderer. Was es für Vierbeinerbesitzer zu beachten gilt, damit die Tour mit dem Tier gelingt, und wo einige der tierfreundlichsten Wanderrouten zu finden sind, erklärt HolidayTrex.
Vorbereitung auf eine Wanderung mit Hund
- Vor einer Hundewanderung sollte der Tierarzt die Gesundheit des Vierbeiners prüfen, um dessen Wandertauglichkeit sicherzustellen.
- Den Konditionsaufbau des Hundes sollte schrittweise und mit regelmäßig eingeplanten Pausen gestaltet werden, um seine Ausdauer zu fördern.
- Den Hund frühzeitig und behutsam an die Wanderausrüstung, wie Geschirr und Hundeschuhe, gewöhnen, um positive Verknüpfungen zu schaffen.
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Gesundheitscheck beim Tierarzt
Vor der ersten Tour bei einem Wanderurlaub in den Alpen und Mittelgebirgen mit Hund ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Dort kann geklärt werden, ob der Vierbeiner “wandertauglich” ist. Dabei spielen Aspekte wie Alter, Rasse, eventuelle Vorerkrankungen und der allgemeine Gesundheitszustand eine Rolle. Insbesondere sollten die Gelenke und das Herz-Kreislauf-System des Hundes untersucht werden.
Konditionsaufbau und Training
Für einen erfolgreichen Wanderurlaub mit Hund ist ein schrittweiser Konditionsaufbau erforderlich. Kurze Spaziergänge werden schrittweise zu längeren Touren ausgedehnt. Von Anfang an sollten dabei ein moderates Tempo und regelmäßige Pausen eingeplant werden, um die Ausdauer des Vierbeiners aufzubauen.
Gewöhnung an Ausrüstung
Die Wanderausrüstung sollte dem Hund frühzeitig vertraut gemacht werden. Ein gut sitzendes Geschirr und gegebenenfalls Hundeschuhe werden zunächst nur für kurze Zeit angelegt, wobei die Tragedauer dann schrittweise erhöht wird. Positive Verknüpfungen mit der Ausrüstung entstehen durch Lob und Leckerlis.
Tourenplanung für Wanderungen mit Hund
- Wichtig ist, die Kondition des Hundes und die Länge der Tour zu berücksichtigen. Ausgewiesene Hundewanderwege sind oft eine gute Wahl, und die Erlaubnis für Hunde in Hütten sollte vorab geklärt werden.
- Ein Vorab-Check des Wetters und der Beschaffenheit des Geländes ist unerlässlich, um die passende Ausrüstung einzupacken und extreme Bedingungen zu vermeiden.
- Die regionalen Leinenpflichten und eventuellen Maulkorbzwänge vorab zu recherchieren ist wichtig, besonders in Naturschutzgebieten, Waldgebieten oder bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Seilbahnen.
Auswahl geeigneter Routen
Bei der Auswahl der Routen für Wanderungen mit Hund sind die Kondition des Tieres und die Länge der Wanderung zu berücksichtigen. Steile Anstiege oder schwieriges Gelände können für unerfahrene oder weniger fitte Vierbeiner zu anspruchsvoll sein. Eine gute Wahl sind Wanderwege, die speziell für Hunde ausgewiesen sind, da sie oft auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind und sich dort etwa ausreichend Wasserstellen finden. Für eine Hüttentour mit Hund sollte zudem auf jeden Fall vorab die Erlaubnis der jeweiligen Hütte eingeholt werden, ob Tiere hier als Begleiter erlaubt sind.
Berücksichtigung von Wetter und Gelände
Extreme Wetterbedingungen wie große Hitze oder starker Schneefall können eine Tageswanderung mit Hund erschweren. Eine Vorabprüfung des Wetterberichts ist daher immer unerlässlich. Dazu hat auch die Beschaffenheit des Geländes, ob felsig, sandig oder schlammig, Einfluss auf die Wahl der Strecke und die benötigte Ausrüstung.
Informationen zu Leinen- und Maulkorbpflicht
In vielen Regionen in den Alpen, insbesondere in Naturschutz- oder Waldgebieten, gilt Leinenpflicht. Zudem kann in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Seilbahnen Maulkorbzwang bestehen. Deshalb ist eine vorherige Recherche der regionalen Vorschriften wichtig, um als wanderbegeisterter Hundehalter auf der sicheren Seite zu sein.
Empfehlungen für Wanderrouten mit Hunden in den Alpen
- Ruhpolding, Chiemgau (Deutschland): Die Region rund um die bayerische Biathlon-Hochburg wartet im Sommer mit etwa 250 km gut ausgebauten Wanderwegen, die durch Wälder und über sanfte Hügel führen. Dazu sind in Bayern viele Almen, Gasthäuser und Wanderwege als hundefreundlich ausgezeichnet.
- Nationalpark Hohe Tauern (Österreich): Mit einem über 1.800 km langen Wegenetz in weitläufigen Tälern und auf saftigen Almwiesen ist der größte Nationalpark der Alpenrepublik für Besitzer von Vierbeinern ideal zum Bergwandern mit Hund. Viele hundefreundliche Unterkünfte und lange, ausgewiesene Hundewanderwege tragen in Österreich zudem zum Komfort für Mensch und Tier bei.
- Dolomiten, Südtirol (Italien): Es gibt über 15.000 km Wanderwege! Die Dolomiten in den Regionen Südtirol, Trentino und Venetien zählen damit zu den größten und am besten erschlossenen Wandergebieten Europas – für Menschen und Hunde. In den spektakulären Berglandschaften erwarten Sie einfache Talwege und Almpfade, mittelschwere Höhenwanderungen und auch anspruchsvolle Gipfeltouren. Natürlich laden hier auch zahlreiche Hütten zur Einkehr ein. Es ist jedoch ratsam, im Voraus zu erfragen, ob Hunde erlaubt sind.
- Allgäuer Alpen (Deutschland/Österreich): Die Allgäuer Alpen sind mit einem 3.800 km langen Wegenetz ideal für Wanderungen mit Hund, gerade wegen der abwechslungsreichen und schattigen Routen, vieler hundefreundlicher Unterkünfte und guter Infrastruktur. Highlights im Allgäu sind hier etwa die Tour zum Schrecksee oder zur Alpe Eschbach. Dazu bieten Trinkwasserstellen und Einkehrmöglichkeiten Komfort für Mensch und Tier.
Wanderausrüstung für Hunde und Halter
- Um Druck gleichmäßig zu verteilen und Bewegungsfreiheit zu ermöglichen, ist ein gut sitzendes Geschirr in Kombination mit einer 3 bis 5 m langen Leine einem Halsband vorzuziehen.
- Für die Versorgung des Hundes unterwegs sind ausreichend Wasser in einer Trinkflasche mit integriertem Reisenapf sowie genügend Futter und energiereiche Snacks unerlässlich.
- Ein Erste-Hilfe-Set für den Hund, Pfotenschutz und gegebenenfalls ein Hundetransportrucksack, der maximal 10 bis 15 Prozent des Hundegewichts schwer ist, trägt zur Sicherheit und zum Komfort bei, besonders auf anspruchsvollen Touren.
Leine, Geschirr und Maulkorb
Statt eines klassischen Halsbands sollten Halter bei einer Wanderung mit Hund dem Vierbeiner lieber ein gut sitzendes, robustes Geschirr anlegen, da dieses den Druck gleichmäßiger verteilt. Eine 3 bis 5 m lange Leine gibt dem Hund genug Bewegungsfreiheit und ermöglicht es dem Herrchen dennoch möglich, die Kontrolle zu behalten. Ein Maulkorb weist nicht unbedingt auf die Gefährlichkeit des Hundes hin, sondern ist in manchen Situationen Pflicht. Er kann auch zum Schutz des Tieres bei unerwarteten Begegnungen sinnvoll sein.
Trinkflasche, Reisenapf und Futter
Ausreichend Wasser zu trinken, ist für Menschen und Tiere, insbesondere im Sommer bei hohen Temperaturen, von großer Bedeutung. Daher ist es für Hundehalter praktisch, eine spezielle Trinkflasche mit integriertem Reisenapf dabeizuhaben. Bei längeren Wanderungen oder Hüttentouren sollte selbstverständlich ausreichend Futter im Gepäck sein. Es ist auch immer sinnvoll, kleine, energiereiche Snacks für zwischendurch dabeizuhaben.
Erste-Hilfe-Set, Pfotenschutz und Hundeschuhe
Wer sicher gehen und verantwortungsvoll sein will, der hat als Hundehalter auch ein kleines Erste-Hilfe-Set für den Vierbeiner, bestückt mit Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial und Schere, dabei. Gerade auf harten oder scharfen Untergründen wie Schotter ist ein Pfotenschutz in Form von speziellen Wachsen oder Hundeschuhen angebracht. Denn beides schützt die empfindlichen Pfoten vor Verletzungen, was besonders bei Weitwanderungen mit Hund unerlässlich sein kann.
Hunderucksack und Packgewicht
Bei langen Wanderungen kann ein Hunderucksack eine gute Option für den Vierbeiner sein. So kann der Hund einen Teil seiner eigenen Ausrüstung, wie Futter oder Wasser, selbst tragen. Entscheidend ist dabei allerdings, dass das Packgewicht niemals 10 bis 15 Prozent des Körpergewichts des Hundes überschreiten, um den Rücken und die Gelenke des Tieres zu schützen.
Verhalten während der Wanderung mit Hund
- Bei Begegnungen mit Wildtieren und Weidevieh sollte der Hund stets angeleint und nah am Körper geführt werden.
- Bei Begegnungen mit anderen Hunden sollte der eigene Hund kurz angeleint und vorsichtig vorbeigeführt werden.
- Regelmäßige Pausen und eine klare Kommunikation sind für die Regeneration von Hund und Mensch unerlässlich. Wichtig sind kurze Trinkpausen und längere Ruhephasen.
Begegnungen mit Wildtieren und Weidevieh
Bei Wanderungen mit Hund sollten sich Halter immer im Klaren darüber sein, dass hier Begegnungen mit Wildtieren oder Weidevieh möglich sind. Daher ist es wichtig und die beste Strategie, den Vierbeiner dort stets an der Leine zu führen und ihn eng am Körper zu halten. Dazu vermeidet ein ruhiges Weitergehen in diesen Situationen unnötigen Stress für Tiere und Menschen.
Begegnungen mit anderen Hunden
Bei Begegnungen mit anderen Hunden ist es ratsam, den eigenen Hund kurz anzuleinen und vorsichtig aneinander vorbeizugehen. Ein freundliches „Guten Tag“ und ein kleiner Plausch mit dem anderen Hundehalter können zudem eventuell aufkommende Spannungen abbauen.
Pausen und Erholung
Egal, ob kurze oder lange Wanderungen: hier sind regelmäßige Pausen für die Regeneration von Hund und Mensch unerlässlich. Dazu gehören im Sommer sowohl kurze Trinkpausen, als auch längere Ruhephasen, die zum Entspannen wichtig sind. Wer so vorgeht, vermeidet Überforderung und macht das Hundewandern damit zu einer wahren Freude.
Kommunikation und Kommandos
Klare Kommandos wie „Hier“, „Sitz“ oder „Bleib“, sowie die Tatsache, dass das Tier darauf auch schnell reagiert und hört, sind bei einer Wanderung mit Hund unerlässlich. So lassen sich unangenehme Situationen schnell entschärfen. Durch gute Kommunikation zwischen Mensch und Hund wird so schlicht die Sicherheit für alle Beteiligten erhöht, insbesondere auf belebten Wanderwegen.
Sicherheit bei Wanderungen mit Hund
Umgang mit Verletzungen und Erschöpfung
Kleine Verletzungen des Hundes können auf Wanderungen mit dem Erste-Hilfe-Set versorgt werden. Bei stärkeren Blutungen, Lahmheit oder Anzeichen von ungewöhnlicher Erschöpfung müssen Herrchen die Tour unbedingt abbrechen und einen Tierarzt aufsuchen. Anzeichen von Erschöpfung des Vierbeiners sind dabei etwa starkes Hecheln, langsames Gehen oder Desinteresse an der Umgebung.
Verhalten bei extremen Wetterbedingungen
Bei einem plötzlichen Gewitter, starkem Regen oder extremer Hitze sollten Halter bei einer Wanderung mit Hund umgehend Schutz in einer Hütte oder einem Unterstand suchen oder die Tour gleich komplett abbrechen. Gerade für solche Fälle geht es bei einer guten Routenplanung auch immer darum, einen Plan B zu haben.
Kontakt zur nächstgelegenen Tierklinik
Bevor die Wanderung mit Hund startet, ist es für Halter unbedingt ratsam, vorab die Kontaktdaten und Öffnungszeiten der nächstgelegenen Tierkliniken oder Tierärzte entlang der geplanten Wanderrouten zu recherchieren und im Handy für Notfälle einzuspeichern.
Nach der Wanderung mit Hund
Pflege von Pfoten und Fell
Nach der Wanderung sind die Pfoten des Hundes sorgfältig auf Verletzungen oder Fremdkörper zu prüfen und bei Bedarf zu reinigen. Auch das Fell sollte von Schmutz, Kletten und im Sommer gerade auch von Zecken befreit werden.
Regeneration und Ernährung
Eine ausgewogene Mahlzeit und ausreichend frisches Wasser helfen dem Hund, sich von den Anstrengungen zu erholen. Dazu ist nach der Rückkehr in die Unterkunft eine Ruhephase wichtig, damit sich die Muskeln des Vierbeiners regenerieren können und das Wandern mit dem Hund sowohl den Menschen als auch den Tieren langfristig Spaß macht.